Arbeitskreis „Digitale Geographien“

Über den Arbeitskreis (AK) „Digitale Geographien“ möchten wir Forschungsarbeiten zu Geographien der digitalen Transformation im deutschsprachigen Raum zusammenbringen und eine Vernetzung mit vergleichbaren Arbeitsgruppen und Netzwerken international vorantreiben. Als Hauptort der niedrigschwelligen Vernetzung unseres Arbeitskreises verstehen wir hierbei regelmäßige Workshops und Tagungen. Über den AK möchten wir lediglich gemeinsam sicht- und ansprechbar werden. Daher setzen wir unser Team aus Ansprechpersonen aus den Organisator*innen der Treffen und Ungebundenen zusammen – sie sollen vor allem eine einfache Ansprechbarkeit ermöglichen; als Netzwerk zum Mitmachen leben die Tagungen und der Arbeitskreis von allen Aktiven und Interessierten. Die Form als „Arbeitskreis“ verstehen wir dabei nicht als feste Struktur und wollen sie beständig weiterentwickeln.

Arbeitsfelder

Die konzeptionellen und empirischen Arbeitsfelder der „Digitalen Geographie“ umfassen Forschungen sowie Fragen der didaktischen Vermittlung zu:

1) Veränderung von gesellschaftlichen Raumverhältnissen in der Digitalisierung

Zahlreiche Arbeiten aus dem Bereich der „Digitale Geographien“ setzen sich mit den veränderten gesellschaftlichen Raumverhältnissen im digitalen Zeitalter auseinander und fragen nach neuen bzw. alten sozialen und räumlichen Ungleichheiten – bspw.: Welche neuen Vernetzungen werden über digitale Interaktionen realisiert – welche nicht? Wie verändert sich die Herstellung und Aneignung geographischen Wissens? Wie transformieren digitale geographische Informationen die Nutzung und Aneignung von dann digital augmentierten Räumen? Wie verändern sich in digitalen Ökonomien die geographische Organisation ökonomischer Beziehungen?

2) Analyse von (Geo-)Daten zum Verständnis sozialer und sozial-ökologischer Prozesse

Die Digitalen Geographien leisten Beiträge zur Analyse zunehmend digital erfasster gesellschaftlicher und ökologisch-planetarer Prozesse – bspw.: Welche Chancen bieten offen verfügbare Geodaten zur Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen? Welche Einblicke eröffnen Sensordaten zur Dokumentation sozial-ökologischer Transformationsprozesse? Und wo liegen blinde Flecken, Grenzen und ethische Herausforderungen solcher Analysen? Dabei bildet der Austausch zwischen datenbasierten Methoden und konzeptionellen Überlegungen sowie die kritische Methodenreflektion ein zentrales Anliegen. Bezüge gibt es daher nicht zuletzt mit den methoden- und gesellschaftskritisch orientierten Ansätzen der sogenannten critical GIS, critical remote sensing & critical data studies.

3) Räumlich-materielle Gestaltung der digitalen Transformation

Arbeiten aus den Digitalen Geographien betonen dabei, dass die digitale Transformation immer auch ein gestalteter und letztlich politischer Prozess ist. Sie fragen nach den historisch und geographisch unterschiedlichen Leitbildern der Gestaltung der digitalen Transformation – bspw.: Welche Raumkonzepte wurden und werden zur Legitimation bestimmter Digitalpolitiken herangezogen (bspw. „Netzwerkgesellschaft“, „Datenräume“, „smarte Städte“)? Wie werden Digitalpolitiken in spezifische Infrastrukturen übersetzt? Dabei spielen die Materialität und damit auch die ökologische Relevanz digitaler Infrastrukturen eine zentrale Rolle.

Vorgeschichte & DFG-Förderung

Dem im November 2022 gegründeten Arbeitskreis ging das Netzwerk „Digitale Geographien“ voraus, das seit den 2010er Jahren regelmäßig in Workshops zusammenkam. Von 2018 bis 2022 wurde das Netzwerk als Wissenschaftsnetz von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und publizierte gemeinsam das Handbuch „Digitale Geographien“.

Mitmachen & Ansprechpersonen

Im und über den Arbeitskreis hinaus organisieren wir regelmäßig Workshops und Tagungen. Aktuell bereiten wird die Publikation einer Online-Zeitschrift in den Arbeitsfeldern der „Digitale Geographien“ vor. Wir freuen uns über neue Köpfe und Ideen, die sich in diese Arbeit einbringen wollen und/oder am Austausch interessiert sind. Insbesondere sind Student*innen und junge Wissenschaftler*innen willkommen. Angesichts der komplexen Fragestellungen laden wir auch Interessierte aus anderen Disziplinen herzlich ein, sich in den Arbeitskreis einzubringen.

Zur Vernetzung und für Ankündigungen zwischen den Treffen nutzen wir eine gemeinsame Mailingliste.

Wer bei uns mitmachen möchte, auf die Mailingliste oder Mitgliederliste gesetzt werden will oder Interesse an einer Kooperation hat, kann sich gerne bei uns melden.

Eure Ansprechpersonen für den Arbeitkreis sind derzeit (2023-12 bis 2024-12) Hannah Boettcher, Finn Dammann, Malve Jacobsen und Astrid Matejcek.